Erdgeschoss

Rundgang

Das Strieffler Haus.

Heinrich Strieffler, geboren 1872 in Neustadt an der Haardt, absolvierte eine Lehre als Lithograph und ging anschließend als Geselle auf Wanderschaft. Nach Stationen in Frankfurt am Main, Leipzig und Böhmen kam er 1891 nach München, wo er zuerst an der Kunstgewerbeschule, dann an der Akademie der Bildenden Künste studierte. Nach Beendigung seines Studiums erhielt Strieffler ein Reisestipendium, das ihm einen zweijährigen Studienaufenthalt in Italien ermöglichte. Im Frühjahr 1901 kehrte er zurück in die Pfalz an, ab 1904 lebte er in Landau. Seine Lithographien mit Motiven aus dem Pfälzer Winzeralltag erfreuten sich schon bald großer Beliebtheit, sie fanden als Postkarten und Plakate überregionale Verbreitung und machten den Künstler einem größeren Publikum bekannt.

1912 heiratete Heinrich Strieffler die ursprünglich aus Lothringen stammende Ida Maria Salm; 1917 wurde das einzige Kind des Paares, die Tochter Marie, geboren. 1923 erwarb Strieffler ein Grundstück in der Gemarkung „Im Löhl“, wo nach Plänen des Landauer Architekten Fritz Kindler 1925 sein „Wohn- und Atelierhaus mit Maleratelier, Steindruckerei und Kupferdruckwerkstätte“ entstand, das heutige Strieffler Haus der Künste. Marie Strieffler, Malerin und Grafikerin wie ihr Vater, starb 1987 kinderlos; sie vermachte das Haus mitsamt dem Inventar der Stadt Landau.

Der dreigeschossige Bau in gemäßigt expressionistischer Formgebung beherbergt heute ein Museum und Ausstellungsräume. Die untere der beiden früheren Wohnetagen und das Atelier nebst Druckwerkstatt sind in originaler Ausstattung erhalten; sie vermitteln einen Eindruck vom Leben und Arbeiten des Künstlers in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Räume in der mittleren Etage wurden vorsichtig saniert, sie dienen seit der Eröffnung des Museums als Ort für Wechselausstellungen.

Seit Jahresbeginn 2015 hat der Freundeskreis - Strieffler Haus der Künste e. V. - die Organisation der Ausstellungen und die Betreuung der Öffnungszeiten und der Besuchergruppen in ehrenamtlicher Arbeit übernommen. Jährlich werden von den Mitgliedern des Freundeskreises drei bis vier Ausstellungen durchgeführt, die thematisch an Tradition und Geschichte des Hauses anknüpfen. Ein wichtiges Anliegen ist es, dabei stets auch die Verbindungen zum zeitgenössischen Kunstgeschehen aufzuzeigen und zu verdeutlichen.      


Strieffler Haus, ehemalige Wohn- und Arbeitsräume von Heinrich und Marie Strieffler

2. Obergeschoss, Nordseite
2. Obergeschoss, Nordseite
"Maleratelier, Atelierschrank und Zeichentisch (Entwurf: A. Hartung)"
© Thomas Engelberg
2. Obergeschoss, Südseite
2. Obergeschoss, Südseite
"Atelier (Druckraum) mit Blick auf die Lithopresse"
© Thomas Engelberg
Erdgeschoss, Südseite
Erdgeschoss, Südseite
"Esszimmer mit Blick auf Buffetschrank (Entwurf: Arndt Hartung)"
© Thomas Engelberg
Erdgeschoss, Südseite
Erdgeschoss, Südseite
"Salon (Wohnzimmer)"
© Thomas Engelberg